Eines der aktuellen heißen Themen in der Automobilindustrie ist Elektromobilität auf Basis von Batterie- und Brennstoffzellentechnologie.
TÜV Rheinland verfügt über langjährige Erfahrungen als Wegbereiter von H2-Mobilitätsprojekten, die bis ins Jahr 1994 zurückreichen. Damals erteilten wir die erste Zulassung für ein Brennstoffzellenfahrzeug. Ein weiterer Meilenstein war die Bauartzulassung für das erste Nutzfahrzeug, einen Brennstoffzellenbus, im Jahr 2003.
Durch die Arbeit an mehreren H2-Entwicklungsprojekten ist unsere Fachkompetenz und unser Expertenteam über die Jahre stetig gewachsen. 2006 haben wir den ersten H2-Bus mit Verbrennungsmotor zugelassen.
Wir unterstützen unsere Kunden bei ihren H2-Fahrzeugprojekten mit einer breiten Palette von Dienstleistungen und leisten so unseren Beitrag zur Förderung der Nutzung von Wasserstoff in Mobilitätsprojekten. Zu diesen Dienstleistungen zählen Einzelprüfungen von Schlüsselkomponenten von Wasserstoffprototypen, Prüfungen von kompletten Wasserstoff-Fahrzeugen, Bauartzulassungen aller Komponenten und Fahrzeuge, Schulungen für Behörden oder für mit der Automobilindustrie verbundene Unternehmen sowie Schulungen von Werkstätten und Vertriebshändlern.
Was sind die wichtigsten Komponenten eines brennstoffzellenbetriebenen Fahrzeugs?
- Elektromotor: Mit der Energie aus der Brennstoffzelle und dem Traktionsbatterie-Pack treibt dieser Motor die Räder des Fahrzeugs an. In einigen Fahrzeugen kommen Motorgeneratoren zum Einsatz, die sowohl die Antriebs- als auch die Regenerationsfunktion übernehmen.
- Batteriepack: Die Batterie speichert die durch regeneratives Bremsen gewonnene Energie und speist den Elektromotor mit diesem zusätzlichen Strom oder wirkt in vielen Anwendungsfällen als Zwischenspeicher für die von der Brennstoffzelle erzeugte Energie.
- Brennstoffzellen-Stack: Eine Anordnung von einzelnen Membranelektroden, die aus Wasserstoff und Luftsauerstoff elektrischen Strom erzeugen.
- Brennstofftank (Wasserstoff) mit zugehörigen Komponenten (Ventile, Sicherheitsvorrichtungen usw.):
Hochdrucktanks speichern Wasserstoffgas an Bord des Fahrzeugs mit einem Druck von bis zu 700 bar, bis es von der Brennstoffzelle benötigt wird.
Welche Vorteile hat H2?
- Keine schädlichen Abgasemissionen
Bei der Umwandlung von Wasserstoff in Strom (über die Brennstoffzellen) entstehen keine schädlichen Emissionen. Es fällt lediglich Wasser als Nebenprodukt an. - Bessere Brennstoffeffizienz und größere Reichweite im Vergleich zu Verbrennungsmotoren
Wirkungsgrad von Brennstoffzellenfahrzeugen: ca. 65 %, Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren:
ca. 30-35 % - Kürzere Tankzeiten als bei Elektroautos
Der Betankungsvorgang dauert maximal 5 Minuten und ist damit vergleichbar mit Benzin.
Welche Nachteile hat H2?
- Höherer Preis
Die Preise der derzeitigen Brennstoffzellenfahrzeuge sind höher als die von herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und Elektrofahrzeugen (Toyota Mirai ~76.000€). Zieht man Skalierungseffekte in Betracht, werden die Preise in Zukunft jedoch drastisch fallen. - Begrenzte Anzahl von Wasserstofftankstellen
In Deutschland gibt es derzeit 87 Wasserstofftankstellen. Ziel ist es, das Netz bis 2023 auf insgesamt 400 auszubauen. - Wasserstoff ist teurer als Benzin
Der Preis für 1 kg Wasserstoff (= 3,3 Liter Dieselkraftstoff) an den Tankstellen beträgt heute 9,50 €. Der Durchschnittsverbrauch eines Toyota Mirai liegt bei 0,76 kg/100 km. EU-weites Ziel: 4-4,5 €/kg bis 2030. - Derzeitige Ökobilanz mit signifikanten Treibhausgas-Emissionen
Wasserstoff kann emissionsfrei erzeugt werden. Die derzeitige Hauptmethode zur Herstellung von Wasserstoff ist jedoch die Dampfreformierung, bei der Kohlendioxid entsteht.
Wie kann TÜV Rheinland Sie mit Ihrem H2-Mobilitätsprojekt unterstützen?
- Einzelprüfung von Schlüsselkomponenten von Wasserstoff-Prototypen
- Prüfung kompletter Wasserstoff-Fahrzeuge
- Bauartzulassung aller Komponenten, Systeme und kompletter Fahrzeuge nach allen Normen (EU und weltweit)
- Schulungen für Behörden und Unternehmen mit Verbindung zur Automobilindustrie
- Schulung von Mitarbeitern und Wartungsdienstleistern
- Eignungstests und Zertifizierung von Werkstätten in Verkehrsbetrieben
- Unterstützung bei der Erstellung von Sicherheitskonzepten für Betreiber