Anleitung zur Probenahme von verdächtigem Material (Asbest & Co.)

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Asbest

Aufgrund seiner vielseitigen technischen Eigenschaften als Werkstoff fand Asbest bis in die 1990er Jahre in vielen Baustoffen Verwendung. Insbesondere im Rohbau oder Innenausbau findet sich Asbest in Estrich, Faserzement, Fugenmasse, Mörtel, Fliesenkleber, Putz, und Spachtelmasse wieder, aber auch in Isolations- und Dichtungsmaterial wie Pappen, Vliese, Platten, Schnüre, Fensterbänke und Bänder.

Probenahme von Asbestverdächtigem Material – so gehen Sie vor:

1. Aus Vorsorgegründen sollte bei der Probenentnahme eine partikelfiltrierende Halbmaske (FFP2) angelegt werden, erhältlich im Baumarkt.

2. Der Bedarf an Probenmaterial liegt bei mind. 2 Gramm, ca. daumengroßes Materialstück.

3. Zur Vermeidung einer Faserfreisetzung wird das Material mit entspanntem Wasser (Wasser mit einem Tropfen Spülmittel) angefeuchtet (besprüht). Die Probenahme kann je nach Härte des Materials z. B. mit Zange, Schraubenzieher oder Stechbeitel erfolgen. Es dürfen keine stark faserfreisetzenden Arbeiten wie z. B. Bohren oder Flexen durchgeführt werden.

4. Die Probe wird in einen Kunststoffbeutel staubdicht verpackt. Werden mehrere Materialproben untersucht, müssen diese getrennt verpackt werden. Anschließend die Proben analog der Bestellung nummerieren (Probe 1, Probe 2,…).

5. Die beprobte Stelle kann z. B. mit Farbe oder Lack überdeckt und damit gesichert werden.

6. Das benutzte Werkzeug wird unter fließendem Wasser abgespült und gereinigt.

7. Den oder die Kunststoffbeutel mit den beschrifteten Materialproben senden Sie bitte zusammen mit der ausgedruckten Bestellbestätigung an TÜV Rheinland in Köln oder geben Sie die Proben persönlich am Empfang mit Ihrem Absender ab (Adresse siehe unten).

Probenahme mit Klebe- bzw. Kontaktproben von Asbestverdächtigem Material – so gehen Sie vor:

1. Zur Überprüfung von Asbestfaserbelastungen in einem Raum können Staubablagerungen auf Oberflächen auf Asbestfasern untersucht werden. Dies kann mit sogenannten Klebe- bzw. Kontaktproben erfolgen. Die Probenentnahme erfolgt durch das Aufnehmen einer geringen Staubmenge mit einem Klebefilmstreifen.

2. Der Klebefilmstreifen wird nach dem Auftupfen auf die zu prüfende Oberfläche auf einen Objektträger oder eine Kunststofffolie (z. B Gefrierbeutel) aufgeklebt. Aufgrund der kleinen Fläche, die mit diesem Verfahren je Probe untersucht wird, werden häufig mehrere Proben entnommen. Für größere Bereiche erfolgt eine Untersuchung eines kompletten Katasters mit einer Vielzahl von Proben. In einem Wohnraum mit 30 – 40 m2 Fläche werden durchschnittlich 3 bis 4 Proben entnommen. Zur Probenentnahme wird der Klebefilmstreifen mit der Klebefläche nach außen über die Fingerkuppe gelegt und dann auf die zu prüfende Stelle gedrückt. Bei stark verstaubten Oberflächen ist die Probe im weniger staubbelasteten Randbereich zu entnehmen.

3. Material in Alufolie einpacken und mit der Alufolie in einen verschließbaren Kunststoffbeutel einpacken. Werden mehrere Materialproben untersucht, müssen diese getrennt verpackt werden. Anschließend die Proben analog der Bestellung nummerieren (Probe 1, Probe 2,…).

4. Den oder die Kunststoffbeutel mit den beschrifteten Materialproben senden Sie bitte zusammen mit der ausgedruckten Bestellbestätigung an TÜV Rheinland in Köln oder geben Sie die Proben persönlich am Empfang mit Ihrem Absender ab (Adresse siehe unten).

Firmen müssen die Anforderungen der TRGS 519, insbesondere hinsichtlich der Anforderung an die Sachkunde, berücksichtigen.

Mineralwollprodukte wie Glas-, Stein- oder Schlackewolle (KMF)

In Deutschland werden Glas-, Stein- und Schlackewolle, die vor 2000 verbaut wurden, in der Regel als krebserzeugend bewertet, sogenannte „alte Mineralwolle“. Diese Bauprodukte finden am häufigsten Einsatz in Wärme- und Schallisolation sowie Kälte- und Brandschutz, z. B. in abgehängten Decken, Auflagen auf abgehängten Decken, Hohlraumdämmungen, Holzbauweisen, Dachräumen, Isolierung von Leitungen und Kanälen.

Probenahme von Mineralwollprodukten (KMF) – so gehen Sie vor:

1. Aus Vorsorgegründen sollte bei der Probenentnahme eine partikelfiltrierende Halbmaske (FFP2) angelegt werden, erhältlich im Baumarkt.

2. Der Bedarf an Probenmaterial liegt bei mind. 2 Gramm, ca. daumengroßes Materialstück.

3. Zur Vermeidung einer Faserfreisetzung wird das Material mit entspanntem Wasser (Wasser mit einem Tropfen Spülmittel) angefeuchtet (besprüht). Die Probenahme kann je nach Härte des Materials z. B. mit Zange, Schraubenzieher oder Stechbeitel erfolgen. Es dürfen keine stark faserfreisetzenden Arbeiten wie z. B. Bohren oder Flexen durchgeführt werden.

4. Die Probe wird in einen Kunststoffbeutel staubdicht verpackt. Werden mehrere Materialproben untersucht, müssen diese getrennt verpackt werden. Anschließend die Proben analog der Bestellung nummerieren (Probe 1, Probe 2,…).

5. Das benutzte Werkzeug wird unter fließendem Wasser abgespült und gereinigt.

6. Den oder die Kunststoffbeutel mit den beschrifteten Materialproben senden Sie bitte zusammen mit der ausgedruckten Bestellbestätigung an TÜV Rheinland in Köln oder geben Sie die Proben persönlich am Empfang mit Ihrem Absender ab (Adresse siehe unten).

PAK – Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe

PAK kann z. B. in Baustoffen, Gummi und Kunststoffen vorkommen. In Gebäuden treten PAK in Teerprodukten auf, z. B. Kleber für Parkett- und PVC-Böden oder Sperranstriche.

Probenahme von PAK verdächtigem Material – so gehen Sie vor:

1. Aus Vorsorgegründen sollte bei der Probenentnahme eine partikelfiltrierende Halbmaske (FFP2) angelegt werden. Wenn sich der Hautkontakt mit dem Material nicht vermieden lässt, sollten Chemikalienschutzhandschuhe getragen werden. Beides ist im Baumarkt erhältlich.

2. Der Bedarf an Probenmaterial liegt bei mind. 2 Gramm, ca. daumengroßes Materialstück.

3. Die Probenahme kann je nach Härte des Materials z. B. mit Messer, Schraubenzieher oder Stechbeitel erfolgen.

4. Material in Alufolie einpacken und mit der Alufolie in einen verschließbaren Kunststoffbeutel einpacken. Werden mehrere Materialproben untersucht, müssen diese getrennt verpackt werden. Anschließend die Proben analog der Bestellung nummerieren (Probe 1, Probe 2,…).

5. Das benutzte Werkzeug wird unter fließendem Wasser abgespült und gereinigt.

6.Den oder die Kunststoffbeutel mit den beschrifteten Materialproben senden Sie bitte zusammen mit der ausgedruckten Bestellbestätigung an TÜV Rheinland in Köln oder geben Sie die Proben persönlich am Empfang mit Ihrem Absender ab (Adresse siehe unten).

PCB – Polychlorierte Biphenyle

Eine Gesundheitsgefährdung durch erhöhte PCB-Raumluftbelastung besteht durch z.B. PCB-haltige Wandanstriche, dauerelastische Fugenmaterialien, Isoliermittel und Kunststoffe.

Probenahme von PCB verdächtigem Material – so gehen Sie vor:

1. Aus Vorsorgegründen sollte bei der Probenentnahme eine partikelfiltrierende Halbmaske (FFP2) angelegt werden. Wenn sich der Hautkontakt mit dem Material nicht vermieden lässt, sollten Chemikalienschutzhandschuhe getragen werden. Beides ist im Baumarkt erhältlich.

2. Der Bedarf an Probenmaterial liegt bei mind. 3 Gramm, ca. daumengroßes Materialstück.

3. Probenahme wie folgt:

  • Dauerelastische Fugen: Mittels Teppichmesser wird das Fugenmaterial gelöst und herausgeschnitten.
  • Probenahme bei Farben: Die Farbe wird mittels Spachtel oder Stechbeitel abgelöst.

4. Material in Alufolie einpacken und mit der Alufolie in einen verschließbaren Kunststoffbeutel einpacken. Werden mehrere Materialproben untersucht, müssen diese getrennt verpackt werden. Anschließend die Proben analog der Bestellung nummerieren (Probe 1, Probe 2,…).

5. Das benutzte Werkzeug wird unter fließendem Wasser abgespült und gereinigt.

6. Die beprobte Stelle kann z. B. mit Farbe oder Lack überdeckt und damit gesichert werden.

7. Den oder die Kunststoffbeutel mit den beschrifteten Materialproben senden Sie bitte zusammen mit der ausgedruckten Bestellbestätigung an TÜV Rheinland in Köln oder geben Sie die Proben persönlich am Empfang mit Ihrem Absender ab (Adresse siehe unten).

PCP/Lindan – Holzschutzmittel

Die Schadstoffe PCP/Lindan fanden in den 1960er und 1970er Anwendung in vielen Holzschutzmitteln. Aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigung sind betroffene Bauteile nach PCP-Richtline zu beurteilen und ggfs. zu beseitigen.

Probenahme von PCP/Lindan verdächtigem Material – so gehen Sie vor:

1. Aus Vorsorgegründen sollte bei der Probenentnahme eine partikelfiltrierende Halbmaske (FFP2) angelegt werden. Wenn sich der Hautkontakt mit dem Material nicht vermieden lässt, sollten Chemikalienschutzhandschuhe getragen werden. Beides ist im Baumarkt erhältlich.

2. Der Bedarf an Probenmaterial liegt bei mind. 3 Gramm, ca. daumengroßes Materialstück.

3. Von den verdächtigen Flächen werden mittels Hobel oder Stechbeitel 2–3 mm Oberflächenholz von einer Fläche von 10x10 cm 2–3 mm tief abgetragen (bei tragenden Elementen Statik berücksichtigen). Es kann auch eine Materialprobe (z. B. Brett) mit einer Oberfläche von mind. 10x10 cm entnommen werden.

4. Material in Alufolie einpacken und mit der Alufolie in einen verschließbaren Kunststoffbeutel einpacken. Werden mehrere Materialproben untersucht, müssen diese getrennt verpackt werden. Anschließend die Proben analog der Bestellung nummerieren (Probe 1, Probe 2,…).

5. Das benutzte Werkzeug wird unter fließendem Wasser abgespült und gereinigt.

6. Den oder die Kunststoffbeutel mit den beschrifteten Materialproben senden Sie bitte zusammen mit der ausgedruckten Bestellbestätigung an TÜV Rheinland in Köln oder geben Sie die Proben persönlich am Empfang mit Ihrem Absender ab (Adresse siehe unten).

Schimmel

Schimmelpilze und Bakterien können sich innerhalb feuchter Bauteile vermehren und gesundheitliche Beeinträchtigungen, wie allergische Atemwegsbeschwerden, auslösen. Unsere Materialprobenuntersuchung kann Aussagen über mögliche gesundheitliche Gefährdungen und über einen notwendigen Sanierungsumfang geben.

Probenahme von Schimmelverdächtigem Material – so gehen Sie vor:

1. Aus Vorsorgegründen sollte bei der Probenentnahme eine partikelfiltrierende Halbmaske (FFP2) angelegt werden. Wenn sich der Hautkontakt mit dem Material nicht vermieden lässt, sollten Chemikalienschutzhandschuhe getragen werden. Beides ist im Baumarkt erhältlich

2. Werkzeuge wie z. B. Hammer, Meißel, Stichsäge, Bohrkrone usw. werden für die Entnahme von Materialproben benötigt. Vor der Probenentnahme müssen die benötigten Geräte mit 70%igem Ethanol gereinigt werden.

3. Der Bedarf an Probenmaterial liegt bei mind. 2 Gramm, ca. daumengroßes Materialstück.

4. Material in Alufolie einpacken und mit der Alufolie in einen verschließbaren Kunststoffbeutel einpacken. Werden mehrere Materialproben untersucht, müssen diese getrennt verpackt werden. Anschließend die Proben analog der Bestellung nummerieren (Probe 1, Probe 2,…).

5. Das benutzte Werkzeug wird desinfiziert oder unter fließendem Wasser abgespült und gereinigt.

6. Den oder die Kunststoffbeutel mit den beschrifteten Materialproben senden Sie bitte zusammen mit der ausgedruckten Bestellbestätigung an TÜV Rheinland in Köln oder geben Sie die Proben persönlich am Empfang mit Ihrem Absender ab (Adresse siehe unten).

Radon

Radon kommt als radioaktives Gas im Boden vor und kann durch Undichtigkeiten in Gebäude eindringen. Daher hat der Gesetzgeber für Arbeitgeber und Betreiber von Gebäuden in Gebieten mit erhöhtem Radonvorkommen Auflagen für die Ermittlung der Radonbelastung erlassen.

Messung von Radon – so gehen Sie vor:

1. Sie erhalten nach Bestellung von TÜV Rheinland Radon-Sensorik (Exposimeter) zur Messung der Belastung über einen Zeitraum von einem Jahr. Standardmäßig erhalten Sie 2 Exposimeter.

2. Nach Erhalt der Sensorik verteilen Sie diese im Keller oder der Etage, die dem Boden am nächsten ist, indem Sie das Dosimeter in der Räumlichkeit aufhängen.

3. Nach Ablauf des Messzeitraums von einem Jahr, senden Sie die Radon-Sensorik bitte an TÜV Rheinland in Köln zurück oder geben diese persönlich am Empfang mit Ihrem Absender ab (Adresse siehe unten).

4. Anschließend erhalten Sie eine Bewertung der Messergebnisse als fundierte Grundlage zur Durchführung von TÜV Rheinland empfohlenen Radonschutzmaßnahmen. Wenn Sie eine Radonmessung mit Laborbericht ausgewählt haben, erhalten Sie alle Messergebnisse in einem professionellen Bericht.

5. Nach Umsetzung der Radonschutzmaßnahmen erfolgt eine weitere Kontrollmessung, indem die Punkte 1 bis 4 wiederholt werden

Bitte senden Sie die Probe(n) oder Radon-Sensorik an:

TÜV Rheinland Energy & Environment GmbH
Labor, Raum LE 124
Am Grauen Stein ∙ 51105 Köln

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