Remote PTI bei TÜV Rheinland: Interview zur Hauptuntersuchung der Zukunft

„Hochautomatisiert fahrende Fahrzeuge werden eine ganze Menge an Technik an Board haben, die man überprüfen muss.“
Dr. Karl ObermairEin modernes Fahrzeug verfügt mittlerweile über hunderte Steuergeräte. Mithilfe der sogenannten „Remote PTI“ können mögliche Fehlercodes dieser Steuergeräte frühzeitig erkannt werden, was besonders im Rahmen des automatisierten Fahrens von großer Bedeutung ist. Mithilfe eines BMW i3 testen wir die Möglichkeiten der Remote PTI und haben mit unserem Experten Dr. Karl Obermair zur Zukunft der Hauptuntersuchung gesprochen.
Zur Person Dr. Karl Obermair als Program Director Smart Mobility verantwortet die Entwicklung neuer, bereichsübergreifender Dienstleistungen bei TÜV Rheinland. Mehr zu seiner Person finden Sie hier . |

Wie sicher sind die ausgewerteten Daten?
Es ist ein riesiges Diskussionsthema, dieser Kampf um die Daten. Die TÜVs arbeiten gemeinsam an dem Konzept „Trusted Data Center“. Das bedeutet, die Daten werden herstellerunabhängig nach den Regeln der Datenschutzgrundverordnung so verarbeitet, gespeichert und verwaltet, dass der Fahrzeughalter oder Fahrzeugbesitzer, der einen Anspruch auf diese Daten hat, sicher sein kann, das mit diesen Daten kein Unfug betrieben wird. Seine Daten werden im Sinne der gesetzlichen Vorgaben verwaltet.
Wie sehen Sie die HU der Zukunft
Die HU der Zukunft wird sicher eine Kombination sein, aus dem was wir derzeit haben, also Sichtprüfungen, Präsenzprüfungen vor Ort an den Prüfstellen und weiteren zusätzlichen technischen Kontrollen. Hochautomatisiert fahrende Fahrzeuge werden eine ganze Menge an Technik an Board haben, die man auch überprüfen muss, weil es extrem sicherheitsrelevant ist, dass beispielsweise die Umfelderkennungssysteme funktionieren. Deswegen gehen wir davon aus, dass Techniken wie Remote Überprüfung einen entsprechenden Einfluss haben werden.